Der Anschlag ereignete sich auf dem Zahal-Platz nahe des Jaffa-Tores. Dort hatte sich eine Gruppe Soldaten aufgehalten, die auf dem Weg zur Klagemauer waren. Plötzlich raste ein Wagen in die Menge. Mindestens 17 Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer, vier mittelschwer, die anderen erlitten leichtere Verletzungen. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, kam der Wagen des Angreifers an einer Mauer zum Stehen. Der israelische Leutnant Elad Amar feuerte mehrere Schüsse auf das Fahrzeug ab und tötete den Attentäter.
Laut Amar habe der Fahrer den Wagen direkt auf die Soldaten zugesteuert. „Er raste in sie hinein, sie flogen durch die Luft, einige landeten auf der Motorhaube, Menschen mit denen du gerade noch gelacht und gescherzt hast“, sagte Amar gegenüber „Israel Radio“.
19-jähriger Attentäter ohne Führerschein
Wie die Untersuchungen der Polizei ergaben, handelt es sich bei dem Attentäter um den 19-jährigen Araber Kassem Mugrabi aus Ostjerusalem. Dieser hatte zum Tatzeitpunkt noch keinen Führerschein. Dem Bericht zufolge hatte der junge Mann seine Cousine heiraten wollen, diese lehnte den Antrag jedoch ab. Daraufhin habe er sich einen BMW geschnappt, welchen seine Eltern für ihn gekauft hatten. Er sollte ihn jedoch erst nach bestandener Fahrprüfung bekommen. Mit dem Wagen raste er später in die Gruppe Israelis.
Wie der Jerusalemer Polizeichef Aharon Franco mitteilte, habe es keine Warnungen vor dem Anschlag gegeben. Dennoch seien Sicherheitskräfte aufgrund des muslimischen Fastenmonats Ramadan und des nahen jüdischen Neujahrsfestes in der Gegend in hoher Alarmbereitschaft gewesen.
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak forderte nach dem Anschlag, die Zerstörung der Häuser von Terroristen als Abschreckungsmaßnahme zu genehmigen. Der Oberste Gerichtshof hatte diese Praxis vor einigen Jahren stoppen lassen.
Der Anschlag ist bereits der dritte dieser Art innerhalb weniger Monate. Erst im Juli hatten israelische Araber aus Ostjerusalem bei zwei separaten Anschlägen mit Fahrzeugen drei Menschen getötet und Dutzende verletzt.