Die Liste wurde von einem Regierungsausschuss zusammengestellt, der von Vize-Premierminister Haim Ramon angeführt wird. Sie wurde bereits am Sonntag Premier Ehud Olmert zur Prüfung vorgelegt. Sollte die Liste bestätigt werden, wird sie an die Vermittler nach Ägypten gesandt, die wiederum mit Hamas-Vertretern in Verbindung treten.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, ist es das erste Mal, dass Israel selbst eine Liste mit Vorschlägen überreicht, anstatt – wie bisher – von der Hamas vorgeschlagene Namen zu bestätigen oder abzulehnen. Erst vor kurzem hatte Israel eine Regelung geändert, nach der keine Palästinenser „mit Blut an den Händen“ freigelassen werden. Das Sicherheitskabinett sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass unter dieser Bedingung keine Einigung mit der Hamas erreicht werden könne, heißt es in dem Bericht. Unter den Palästinensern auf der Liste befinden sich daher erstmals zahlreiche Gefangene, die an der Tötung von Israelis beteiligt waren.
Die Hamas fordert für die Freilassung Schalits 1.500 in Israel inhaftierte Palästinenser. Diese sollten in mehreren Etappen freigelassen werden, 450 davon in der ersten Runde. Durch ägyptische Vermittler hat Israel in der vergangenen Woche jedoch seine bisherige Haltung bestätigen lassen, es sei nicht bereit, mehr als 450 Palästinenser insgesamt zu entlassen. Die Botschaft an die Hamas beinhaltete zudem eine Warnung. Sollte der Stillstand in den Verhandlungen um Schalit bestehen bleiben und kein Fortschritt eintreten, werde Israel weitere Maßnahmen im Gazastreifen ergreifen, hieß es darin.