Wie die Tageszeitung "Ha´aretz" berichtet, hatten Teilnehmer einer Ausgrabung die 15 Goldmünzen mithilfe eines Metalldetektors Ende Juli in einem Kolumbarium entdeckt. Sie waren in einem Keramiktopf versteckt gewesen. Laut dem Ausgrabungsleiter Oded Lipschits seien solche Münzen damals zum Tempel gebracht worden. Nach der Zerstörung des Heiligtums habe es möglicherweise keinen anderen Platz für die Münzen gegeben, denkbar sei, dass jemand den Schatz deshalb in einer Nische des Kolumbariums versteckt habe, vermutet Lipschits. "Es ist etwas wirklich Besonderes, einen Schatz, wie diesen, zu finden, und sehr aufregend", zitiert die Tageszeitung den Archäologen. In dem Kolumbarium – einer unterirdischen Höhle mit zahlreichen Nischen in der Wand – wurden Tauben gezüchtet. Hauptsächlich dienten solche Stätten zur Aufbewahrung von Urnen.
Die Ausgrabungen erfolgen in Zusammenarbeit der Universitäten Tel Aviv und Heidelberg. Mehr als 120 Studenten aus verschiedenen Ländern nehmen daran teil. "Viele der Freiwilligen bei der Ausgrabung sind Christen und für sie ist es mehr als eine wissenschaftliche Entdeckung, Münzen aus der Zeit Jesu zu finden", sagte Lipschwitz.
Der Kibbutz Ramat Rachel (Rachels Anhöhe) wurde 1926 gegründet. Auf seinem Gelände befindet sich ein Ruinenhügel mit einer Ausdehnung von rund 190 mal 200 Metern. Ein Großteil davon ist bislang noch nicht freigelegt. Die ersten Ausgrabungen begannen 1930. Die aktuelle Kampagne unter der Leitung von Lipschits startete 2005. Zu den bedeutendsten Funden bisher gehören die Überreste eines großen Palastes und einer Wasserversorgungsanlage sowie Hunderte Siegelabdrucke auf abgebrochenen Krughenkeln.
