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Erstmals „Israelische Studien“ an britischer Uni

LONDON (inn) - Erstmals ist in England eine Professoren-Stelle für Israelische Studien eingerichtet worden. Die Schule für Orientalistik und Afrikanistik (SOAS) an der Universität von London hat den Experten für israelische Geschichte und Zionismus, Colin Shindler, zum Professor des neuen Studienfachs ernannt.

Shindler ist Dozent für Israel-Studien und Modernes Judentum sowie Vorsitzender des Zentrums für Jüdische Studien. Shindler ist Autor von sieben Büchern; zuletzt veröffentlichte die „Cambridge University Press“ sein Buch zum 60. Jahrestag des Staates Israel. Shindler ist seit den 60er Jahren in jüdischen Organisationen aktiv. Im Jahr 1982 half er bei der Gründung der Gruppe „British Friends of Peace Now“. Er arbeitete als Redakteur des Magazins „Judaism Today“ und schrieb für zahlreiche andere Zeitungen wie etwa die „Jerusalem Post“.

Als britische Akademiker zu einem Boykott gegen israelische Kollegen aufriefen, stellte er sich dem entgegen. Shindler trat 1998 der Fakultät für Sprache und Kulturen des Nahen und Mittleren Ostens bei. Er schloss seinen Bachelor und seinen Master in Hebräisch und Israelische Studien ab, hält Vorträge etwa zum Zionismus oder zum Thema „Israel, die arabische Welt und die Palästinenser“.

Studenten mit anti-israelischen Tendenzen

„Das ist wirklich ein Vorteil für die Israelischen Studien in diesem Land“, sagte Shindler laut einem Bericht der „Jerusalem Post“. „Mir persönlich ist es eine große Ehre.“ Die Schule für Orientalistik und Afrikanistik ist bekannt für anti-israelische Atmosphäre in der Studentenschaft. Sie hat etwa 4.000 Studenten aus 110 Ländern. Die Palästinensische Gesellschaft, die es an der Uni gibt, hält regelmäßig Veranstaltungen ab wie etwa die „Israel Apartheid-Woche“. In diesem Jahr gibt es eine Konferenz zur Ein-Staaten-Lösung. Im vergangenen Jahr wurden Plakate zum Buch von Shindler mit dem Titel „Was glauben Zionisten?“ mit Hakenkreuzen beschmiert.

Die Uni-Leitung erklärte, die Ernennung Shindlers zum Leiter des neuen Studiengangs sei die Folge des Wunsches, diesen Bereich zu erweitern. Die Seminare Shindlers seien jedes Jahr voll besetzt. Viele seiner ehemaligen Studenten erfüllten nun bedeutende Stellen bei verschiedenen jüdischen Organisationen wie der „Zionist Federation“ oder in der israelischen Botschaft.

Gavin Gross, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der „Zionist Federation“, der früher an der Uni studiert hatte, freute sich über die Ernennung. Shindler sei an der Uni sehr beliebt. „Er deckt das Thema Geschichte Israels und des Zionismus auf einem sehr guten, anspruchsvollen Niveau ab, was bei anderen Akademikern nicht immer der Fall ist – und schon gar nicht bei der Studentenvereinigung der SOAS.“

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