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Bulldozer-Anschlag: Opfer identifiziert

JERUSALEM (inn) - Die Opfer des Bulldozer-Anschlags am Mittwoch in Jerusalem wurden identifiziert - eine der Getöteten hatte auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Unterdessen prüft Israels Regierung die Möglichkeit der Zerstörung des Hauses des Attentäters, zudem wird über neue Gesetzesvorschläge entschieden.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, handelt es sich bei den getöteten Israelis um zwei Frauen und einen Mann. Eines der Opfer besaß auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Bei der Frau handelt es sich um Elisabeth Deborah Goren-Friedmann. Die 54-Jährige war Blindenlehrerin und hinterlässt drei Kinder.

Ein weiteres Todesopfer ist der 68-jährige Sen Raluay. Er hinterlässt seine Frau und drei Kinder.

Getötet wurde außerdem die 33-jährige Batseba Ontermann. Bevor der Attentäter ihr Auto zerquetschte, gelang es der Kindergärtnerin, ihr fünf Monate altes Baby zu retten, in dem sie es einem Passanten durch das Fenster reichte.

Regierung prüft Maßnahmen

Nach dem Attentat ordnete Premierminister Ehud Olmert einzelne Ministerien an, die Möglichkeit der Hauszerstörung zu prüfen. Zudem soll erörtert werden, inwieweit der Familie des Attentäters staatliche Zuwendungen gestrichen werden können. Eine Entscheidung darüber wird noch am Donnerstagabend erwartet.

Noch am Mittwoch hat die Knesset in erster Lesung zwei Gesetzesvorschläge angenommen. Der erste sieht vor, jedem die Staatsbürgerschaft zu verwehren, der an Terror-Aktionen beteiligt oder Mitglied einer Terrorgruppe ist. Mit dem zweiten Gesetzesvorschlag sollen Trauerfeiern für Terroristen verboten werden.

Anwalt: „Es war Mord, kein Terror“

Unterdessen ist auch der Name des Attentäters bekannt. Es handelt sich um Husam Taysir Dwajat aus Zur Baher in Ostjerusalem. Der Anwalt der Familie des Palästinensers, Schimon Kukusch, hat inzwischen den Mann verteidigt. Er sei ein Mörder und kein Terrorist, sagte Kukusch gegenüber der Presse. „Er wurde wütend und fuhr über jeden in seiner Umgebung. Wir sprechen vom Zentrum Jerusalems, und dort können sich auch arabische Einwohner aufhalten. Er könnte jeden getötet haben, und es gibt keinen Beweis, dass er ein Terrorist war“, so der Anwalt weiter.

Die Verwandten des Attentäters gaben gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“ an, der Palästinenser habe in der Vergangenheit mit einer Jüdin zusammengelebt. Dies zeige, dass er kein Extremist war.

Terrorgruppe bekennt sich

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ berichtet, hat sich zu dem Anschlag eine Terrorgruppe namens „Ahar Al-Dschlil“ bekannt. In einer Erklärung der Organisation, die innerhalb Israels sitzt, heißt es, Dwajat habe sich im Februar 2008 der Gruppe angeschlossen. Die israelische Polizei geht jedoch weiterhin davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt. Es seien keine Verbindungen zu Terrorgruppen bekannt. Auch die Familie gab an, nichts von einer Zugehörigkeit zu einer militanten Gruppe zu wissen.

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