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„Eine der niedrigsten Mordraten in der Welt“

HAIFA (inn) - Die Mordrate in Israel ist eine der niedrigsten in der Welt. Dies ergab eine Studie von der Universität Haifa. Die Forscher weisen die Ansicht zurück, dass die Gewalt in Israel zunehme.

Laut den Forschern ist die Mordrate in den vergangenen 28 Jahren nahezu unverändert geblieben. In den letzten Jahren ist sie sogar leicht zurückgegangen, fanden die Forscher des Zentrums für Studien der Kriminalistik, Justiz und Gesellschaft heraus. „Wenn wir uns die absoluten Zahlen ansehen, sieht es so aus, als sei Israel in den vergangenen Jahren immer gewaltsamer geworden“, sagten Arie Rattner und Gideon Fishman, die die Studie leiteten, laut einem Bericht der „Jerusalem Post“. „Aber wenn wir bedenken, dass gleichzeitig die israelische Bevölkerung gewachsen ist und wir uns die Delikte pro 100.000 Menschen ansehen, dann sehen wir, dass die Mordrate in Israel zu den niedrigsten in der Welt gehört.“

Die absoluten Zahlen, die jedes Jahr von der Polizei veröffentlicht werden, zeigen einen Anstieg vor allem bei Gewaltdelikten. Die Zahl der Morde stieg zwischen 1997 und 2006 um zwölf Prozent, die der versuchten Morde sogar um 37 Prozent. Noch größer ist der Zuwachs an Straftaten wie Körperverletzung, hier wuchs die Zahl der Delikte seit 1980 um 100 Prozent.

Obwohl diese Zahlen einen dramatischen Zuwachs an Gewalt suggerierten, müsse man den gewaltigen Zuwachs der Bevölkerung in derselben Zeit beachten, betonen die Forscher. In Anbetracht dessen zeigen die Zahlen nämlich, dass die Morde pro 100.000 Einwohner von 2,35 im Jahr 1980 auf 2,29 im Jahr 2006 zurückgingen. In anderen Ländern ist diese Rate höher. In Russland beispielsweise gab es im Jahr 2004 statistisch 18 Morde pro 100.000 Einwohner. In den USA lag dieser Wert im selben Jahr bei 7,5. In Deutschland wird im Durchschnitt statistisch auf 100.000 Einwohner jährlich ein Mord gezählt. Der europäische Durchschnitt liegt in etwa bei 2,8. Mit 2,6 Mordfällen pro 100.000 Einwohner ist die Mordrate in Finnland höher als in jedem anderen EU-Mitgliedsstaat.

Die israelischen Forscher weisen zudem auf die teilweise falsche Wahrnehmung der Gewalt in Israel hin. In den 90er Jahren etwa glaubten viele Bürger, einen Zuwachs der Gewalt aufgrund der Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion ausmachen zu können. Die Statistiker zeichnen jedoch ein anderes Bild: Nach dem Strom von Juden aus dieser Region, der bis 1996 anhielt, machten die Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion 20 Prozent der israelischen Bevölkerung aus; an den Gewaltdelikten waren sie jedoch mit einem kleineren Teil als 20 Prozent beteiligt.

„Ernster sieht es da bei den Arabern aus“, sagte ein Wissenschaftler. Während arabische Erwachsene (im Alter über 19 Jahren) etwa 15 Prozent der Gesamtbevölkerung in Israel ausmachen, haben sie einen Anteil an der Gewalt von 42,7 Prozent.“

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