„Die Original-Steine vom Zweiten Tempel sind stark und stabil. Aber die kleineren, neueren Steine sind das Problem“, gab der für das Heiligtum zuständige Rabbi, Schmuel Rabinovitch, in einem Interview mit der Tageszeitung „Jerusalem Post“ bekannt. Die kleinen, einheitlichen Steine, die jetzt bröckeln, waren im Rahmen von Restaurationsarbeiten im 19. Jahrhundert vom britischen Philantrophisten und Bankier Sir Moses Montefiore finanziert worden.
Wie Rabinovitch mitteilte, sollen die Bauarbeiten während der Sommermonate durchgeführt werden und bis zum Beginn des Winters beendet sein. Zur Sicherheit der Besucher soll die Mauer mit Netzen geschützt werden, zudem sollen Gerüste errichtet werden.
Unklar ist jedoch noch, wie die Bauarbeiten durchgeführt werden sollen. Das jüdische Gesetz verbietet es, die Steine zu entfernen, selbst wenn sie repariert werden müssen. Der sephardische Oberrabiner, Schlomo Amar, hatte in der Vergangenheit bereits darauf hingewiesen, dass Bauarbeiten an der Klagemauer nur am Tag und nur von Juden vorgenommen werden dürften, die zuvor ein rituelles Reinigungsbad genommen hätten.
Unterdessen teilte der Direktor der israelischen Altertumsbehörde, Ra’anan Kislev, mit, dass derzeit keine Gefahr für Besucher der Klagemauer bestehe.