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Medikamente im Bewässerungswasser gefährden Grundwasser

JERUSALEM / TEL AVIV (inn) – Israelische Wissenschaftler haben Rückstände verschiedener Arzneimittel im aufbereiteten Abwasser, das zur Bewässerung genutzt wird, gefunden. Die Forscher sind besorgt, dass dadurch Medikament wie Antidepressiva ins Grund- und somit auch ins Trinkwasser gelangen könnten.

Im vergangenen Jahr hatten Benny Chefetz von der Hebräischen Universität Jerusalem und Dror Avisar von der Universität Tel Aviv in verschiedenen Regionen Proben behandelten Wassers genommen und diese untersucht. Das berichtet die Internetausgabe der Zeitung „Ha´aretz“. Chefetz stieß dabei auf Antidepressiva, Schmerzmittel, Medikamente für Herzpatienten und zur Behandlung von Epilepsie sowie cholesterinsenkende Mittel.

„Ich fand eine Vielfalt von Medikamenten und bin sicher, dass weitere Tests noch mehr Arten von Arzneimitteln offenlegen werden“, sagt der Forscher. Zwar sei kein Grundwasser getestet worden, aber man habe herausgefunden, dass einige dieser Medikamente nicht durch den Boden aus dem Wasser herausgefiltert werden. „Ich habe fast keinen Zweifel, dass einige ins Trinkwasser gelangen könnten“, befürchtet Chefetz.

Avisar fand bei seinen Forschungen Spuren von Antibiotika und Hormonen im Bewässerungswasser und testet nun mit seinem Team Grundwasser auf pharmazeutische Substanzen. Er sagt, die gefundenen Konzentrationen seien niedrig, „aber gesund ist es nicht“. Ein weiteres Besorgnis ist, dass Bakterien durch Rückstände von Antibiotika widerständiger gegen diese werden.

Medikamente können durch bessere Filtertechniken und Membrane wie bei der Meerwasserentsalzung aus dem Abwasser entfernt werden.

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