„Frühere Erfahrungen haben gezeigt, dass Diskussionen, die vor Kameras geführt werden, zunehmend extreme Standpunkte verursachen, die Verdrehung von Aussagen, steigende Erwartungen, Enttäuschungen und letztendlich Gewalt“, sagte Israels Außenministerin Zipi Livni vor dem Gespräch. „Wenn ich zwischen dramatischen Schlagzeilen und Ergebnissen wählen muss, wähle ich Ergebnisse.“ Sie leitet die israelische Delegation.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf informierte Kreise meldet, sprach Livni mit dem früheren palästinensischen Premier Ahmed Qrea auch über die wachsende Spannung in der israelischen Regierung. Der Minister für Strategische Angelegenheiten, Avigdor Lieberman, erwägt offenbar wegen der Friedensverhandlungen einen Austritt aus der Regierung von Premier Ehud Olmert.
Am Sonntag hatte Palästinenserchef Mahmud Abbas angekündigt, die Unterhändler würden sich mit sechs Themen befassen: Jerusalem, Siedlungen im Westjordanland, palästinensische Flüchtlinge, Grenzen, Sicherheit und Wasserressourcen. „Wenn wir ein Abkommen über all diese Angelegenheiten erreichen, können wir sagen, dass wir ein endgültiges Abkommen erzielt haben.“
Olmert äußerte am Sonntag vor Anhängern seiner Kadima-Partei sein Unbehagen über die illegalen Siedlungsaußenposten. Dass sie sich vier Jahre nach dem israelischen Versprechen, sie abzubauen, noch im Westjordanland befänden, sei eine Schande. In der vergangenen Woche hatte US-Präsident George W. Bush bei seinem Aufenthalt in Israel Kritik an den Außenposten geübt.
Wie Olmert weiter mitteilte, habe ihm Bush versichert, vor Abschluss eines israelisch-palästinensischen Friedensvertrags müssten die Terroristen in Gaza unter Kontrolle gebracht werden. Die USA hielten an der Auffassung fest, dass es „vor der vollständigen Umsetzung der Roadmap“ kein Abkommen geben könne. Dies beziehe sich auf den Gazastreifen und das Westjordanland.