„Ich hoffe, dass mein neuer Status ein Beispiel für israelisch-palästinensische Koexistenz sein wird“, sagte Barenboim laut der „Jerusalem Post“. „Wir sind gesegnet – oder verflucht – worden, miteinander zu leben. Ich persönlich denke, wir sind gesegnet.“ Er fügte hinzu: „Dass ein Israeli einen PA-Pass bekommen kann, bedeutet, dass dies möglich ist. Ich akzeptiere diese Staatsbürgerschaft, weil sie das immerwährende Band zwischen dem israelischen und dem palästinensischen Volk symbolisiert.“
Vor Journalisten nahm Barenboim auch Bezug auf Äußerungen, die US-Präsident George W. Bush kürzlich zum Nahostkonflikt gemacht hatte: „Jetzt sagen selbst nicht sehr intelligente Leute, dass die Besatzung aufhören muss.“
Bisher hatte Barenboim die argentinische und die israelische Staatsbürgerschaft. Er trat allerdings in keinem Land auf, das ihn mit seinem israelischen Pass nicht einlassen wollte.
Barenboim ist seit Jahren als Kritiker des israelischen Verhaltens im Konflikt mit den Palästinensern bekannt. Im Jahr 1999 gründete er ein Orchester, dem junge Musiker aus verschiedenen Nahoststaaten angehören. Zudem hat er in Israel durch die Aufführung von Werken Richard Wagners provoziert – der Musiker des 19. Jahrhunderts zeigte antisemitische Tendenzen und war der Lieblingskomponist Adolf Hitlers.