Im Anschluss an die Einweihung in der Ottostraße 85 gab Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters im Historischen Rathaus seiner Stadt einen Empfang. Mordechay Levy, ehemaliger Gesandter in Deutschland, erinnerte dabei an die Meilensteine der Beziehung zwischen Köln und Israel. “Wir gedachten des Anfangs einer wunderbaren Freundschaft, auch wenn die ersten Schritte traumatisch belastet waren. Seitdem haben sich die Beziehungen zu einem engen, ja intimen Verhältnis fortentwickelt”, sagte Levy laut einer Mitteilung der israelischen Botschaft in Berlin.
Bei dem Empfang waren auch Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, und Abraham Lehrer, Vorstandsmitglied der Synagogen-Gemeinde Köln, anwesend. Hadas-Handelsman unterstrich die Einzigartigkeit der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. „Gerade in Köln manifestiert sich diese enge Beziehung zwischen unseren beiden Staaten. Es besteht ein enger Austausch im Bereich der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Tel Aviv-Jaffo, aber auch in anderen Bereichen wie Kultur und Jugendaustausch kommen viele Kölner und Israelis zusammen.“
„Geschichte bleibt Gegenwart“
Laut Oberbürgermeister Roters seien viele der Grundsteine für die heutigen guten Beziehungen in Köln gelegt worden. Die Kölner Stadtgeschichte sei für ihn wie ein Spiegelbild der wechselvollen Historie zwischen Christen und Juden sowie Israelis und Deutschen, heißt es in der Mitteilung der Botschaft. Roters betonte: „Die Geschichte zwischen unseren beiden Völkern ist nicht Vergangenheit. Sie bleibt Gegenwart. Sie trennt nicht, sondern verbindet uns. Wenn wir heute mit der Enthüllung einer Gedenktafel an die Einrichtung der ersten Mission des wenige Jahre zuvor gegründeten Staates Israel erinnern, blicken wir nicht nur zurück, sondern verabreden uns auf die vor uns liegende gemeinsame Zukunft, in der das Existenzrecht des Staates Israel in der internationalen Völkergemeinschaft hoffentlich bald so selbstverständlich sein wird, wie das Existenzrecht jedes anderen Mitglieds der Vereinten Nationen.“
2015 wird sich die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel zum 50. Mal jähren. Doch schon wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Schoah stimmten die Regierungen beider Länder darin überein, dass nur die bilaterale Kooperation zu einer gemeinsamen Zukunft führen kann. Das Resultat war die Eröffnung der Israelischen Mission in Köln im Jahr 1953 unter Leitung von Felix Schinnar.