JERUSALEM (inn) – Israelische Archäologen haben am Montag in Jerusalem einen Münzschatz gefunden. Die Bronzemünzen wurden in einer Höhle nahe der Südmauer des Tempelberges entdeckt. Sie stammen aus der Zeit des römisch-jüdischen Krieges (66 bis 73 nach Christus).
Die Ausgrabungen wurden unter der Leitung von Eilat Masar vom Institut für Archäologie an der Hebräischen Universität Jerusalem durchgeführt, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet. Neben den Münzen wurden auch Fragmente von Tongefäßen, hauptsächlich Kochgeschirr, entdeckt.
„Bewegender Fund vor Pessach“
Laut Masar sei ein signifikanter Unterschied zwischen den Bronzemünzen zu erkennen, die in den ersten und letzten Jahren der jüdischen Revolte gegen das Römische Reich geprägt wurden. So war zu Beginn, als die Rebellen noch Hoffnung und Vertrauen in ihren Erfolg hatten, „Für die Freiheit Zions“ in althebräischer Schrift zu lesen. Gegen Ende enthielten die Münzen hingegen die Inschrift „Für die Erlösung Zions“.
Die Archäologin hob den Fund der Münzen kurz vor dem jüdischen Pessachfest hervor, das am Freitagabend beginnt: „Eine Entdeckung wie diese – antike Münzen mit den Worten ,Freiheit‘ und ,Erlösung‘ – gefunden kurz vor Pessach, dem jüdischen Fest der Freiheit, ist unglaublich bewegend“, kommentierte Masar den Fund.
Zeitkapsel jüdischen Lebens
Die Münzen seien gut erhalten, da sie nur kurze Zeit benutzt wurden und in der Höhle geschützt waren. Die meisten Münzen stammten aus dem vierten Jahr des Aufstandes. Sie sind dekoriert mit jüdischen Symbolen wie den vier Pflanzenarten für den Strauß zum Laubhüttenfest: Palmen-, Myrten-, und Bachweidenzweige sowie die Zitrusfrucht Etrog.
Die etwa 7 mal 14 Meter große Höhle sei laut Masar nach dem Aufstand fast 2.000 Jahre unberührt geblieben. Sie stelle eine Art Zeitkapsel des jüdischen Lebens während der Revolte gegen die Römer dar.
Von: dn