Die israelische Staatsanwaltschaft hat am Freitagmorgen Anklage gegen den Palästinenser Ahmed Manasra erhoben. Dem 13-Jährigen wird vorgeworfen, am 12. Oktober zusammen mit seinem 15 Jahre alten Cousin Hassan zwei Juden mit einem Messer schwer verletzt zu haben. Im Jerusalemer Stadtteil Pisgat Se‘ev sollen die Palästinenser auf die 13 und 21 Jahre alten Juden eingestochen haben. Ahmed wurde bei seiner Flucht von einem Auto angefahren. Hassan Manasra wurde von Sicherheitskräften erschossen.
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verbreitete nach dem Vorfall die Lüge, Ahmed Manasra sei von israelischen Siedlern „kaltblütig hingerichtet“ worden. Israel veröffentlichte daraufhin ein Video, das den Jungen lebend in einem Jerusalemer Krankenhaus zeigt. Mittlerweile ist er aus dem Hospital entlassen.
In der Anklageschrift heißt es laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“, die beiden Palästinenser hätten sich am Tag des Anschlags nach der Schule getroffen und unter anderem über die Situation um die Al-Aksa-Moschee, die Lebensbedingungen in Gaza und die Hamas gesprochen. Dann hätten sie beschlossen, Märtyrer werden und in einem religiösen Krieg gegen die Juden sterben zu wollen.
Der 13-Jährige wies die Anschuldigungen zurück. Er habe zwar zunächst vorgehabt, Juden zu ermorden, habe dann aber Angst bekommen und versucht, seinen Cousin von den Angriffen abzuhalten. (dn)