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Wasserknappheit: 1.000 Jahre altes Anbauverfahren wiederbelebt

Aktuelle Herausforderungen der Wasserknappheit und Nahrungsmittelunsicherheit könnten mithilfe einer alten Anbaumethode gelöst werden. Diese hat ihre Wurzeln im Nahen Osten.
Von Israelnetz

RAMAT GAN (inn) – Eine alte Anbaumethode, die „Plot-and-Berm-Methode“, könnte die aktuellen Herausforderungen der Wasserknappheit und Nahrungsmittelunsicherheit lösen. Diese betreffen vor allem trockene Gebiete. Schon vor 1.000 Jahren kam die Methode in den Wüsten des Nahen Ostens zum Einsatz.

Joel Roskin von der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan bei Tel Aviv veröffentlichte die Forschung zur „Plot-and-Berm-Methode“ in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Environmental Archaeology“. Die „Israelische Stiftung für Wissenschaft“ finanzierte das Projekt.

Die alte Anbaumethode verwendete innovative Technologien zur Wassergewinnung und Bodenanreicherung, um Gemüse und Obst anzubauen. Zum Einsatz kam sie an fruchtbaren Orten mit hohem Grundwasserspiegel. Die sogenannten Bermen waren Teile von Dämmen, die verhindern sollten, dass der Dünger an diesen Orten weggespült oder weggeweht wird. Der Dünger bestand aus Sand, den die Bauern mit Abfällen aus den umliegenden Städten und Ortschaften anreicherten.

Umweltfreundlicher und nachhaltiger als moderne Landwirtschaft

Experten der Bar-Ilan-Universität, der Universität Haifa und der Israelischen Altertumsbehörde erklärten: Moderne Landwirtschaft sei oft auf einen hohen Wasserverbrauch angewiesen, der die Bodenqualität beeinträchtige. Traditionelle Methoden wie die „Plot-and-Berm-Methode“ seien hingegen viel umweltfreundlicher und nachhaltiger. Damit stelle eine moderne Form dieser alten Anbaumethode in trockenen Gebieten eine alternative Lösung für Wasserknappheit und Nahrungsmittelunsicherheit dar.

Die „Plot-and-Berm-Methode“ sei ihrer Zeit in landwirtschaftlichen Erkenntnissen weit voraus gewesen. Zu ihrem vorübergehenden Ende im Nahen Osten kam es im Zuge der Eroberung durch die Kreuzfahrer im 12. Jahrhundert.

„Das Wiederauftauchen im Mittelalter und im frühen 20. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel lässt darauf schließen, dass diese Art der Landwirtschaft an unterschiedliche wirtschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen anpassbar ist und daher Potenzial für bestimmte, aktuelle sozio-agronomische Szenarien haben könnte“, sagte Roskin. (vbr)

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