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Das ist die neue Regierung Israels

Die 35. israelische Regierung ist nicht nur groß, sondern auch eine bunte Mischung von Lebensläufen, die oft eng mit dem Staat verknüpft sind. Generäle und Rabbiner, Politologen und Juristen, Säkulare und Ultra-Orthodoxe gehören zum neuen israelischen Kabinett.
Premier Netanjahu soll seinen Posten Ende 2021 an Gantz (l.) abgeben

Das hat es noch nie gegeben: 33 Minister zählt die 35. Regierung Israels, die am Sonntag in der Knesset vereidigt wurde, hinzu kommt der Premierminister. War Staatsgründer David Ben-Gurion in seinem ersten Kabinett noch mit elf Ministern ausgekommen, so stieg die Zahl der Regierungsmitglieder in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter an, um ausgerechnet in Zeiten von Corona einen neuen Rekord zu brechen. In israelischen Medien erfährt diese Entwicklung scharfe Kritik.

Für das neue Kabinett hat Premierminister Benjamin Netanjahu ganz neue Ministerien geschaffen, indem er größere Ressorts in ihre Einzelteile zerlegte. So gibt es für die Bereiche Wissenschaft, Bildung und Hochschulbildung von nun an jeweils einen eigenen Minister. Zumindest Bildung und Hochschulbildung lagen zuvor in einer Hand. Auch das Ministerium für die Siedlungen in Judäa und Samaria ist ein neues Ressort, das es so bisher nicht gab.

Die neue Regierung stützt sich auf 73 von 120 Knesset-Mitgliedern. Die meisten Minister kommen aus dem Likud (14 plus Premier), gefolgt von Blau-Weiß (12). Schass und die Arbeitspartei stellen jeweils zwei Minister. Gescher, Jüdisches Haus, Derech Eretz und das Vereinigte Tora-Judentum entsenden jeweils einen Vertreter an den Kabinettstisch. Im Laufe der Amtszeit könnten weitere Minister hinzukommen, so etwa ein Vertreter für die Minderheiten, der dann dem Vernehmen nach aus dem arabischen Sektor kommen soll. Wer sind die neuen Regierungsmitglieder, woher kommen sie und welchen politischen Hintergrund haben sie?

Benjamin Netanjahu (70), Premierminister, bevor er in anderthalb Jahren zum „alternierenden Premierminister“ wird, Likud. Netanjahu ist der am längsten dienende Regierungschef in der Geschichte Israels. Dass ihm nun erneut eine Regierungsbildung geglückt ist, dürfte all jene bestätigen, die ihn als „Magier“ und gewieften Taktiker bezeichnen. Vor der Vereidigung am Sonntag kündigte er an, sein Amt am 17. November 2021 für Benny Gantz zu räumen. Sein Überlebenskampf ist mit der geglückten Regierungsbildung jedoch noch nicht überstanden. Denn in wenigen Tagen beginnt Netanjahus Korruptionsprozess. Foto: UN Photo/Cia Pak
Benjamin Netanjahu (70), Premierminister, bevor er in anderthalb Jahren zum „alternierenden Premierminister“ wird, Likud. Netanjahu ist der am längsten dienende Regierungschef in der Geschichte Israels. Dass ihm nun erneut eine Regierungsbildung geglückt ist, dürfte all jene bestätigen, die ihn als „Magier“ und gewieften Taktiker bezeichnen. Vor der Vereidigung am Sonntag kündigte er an, sein Amt am 17. November 2021 für Benny Gantz zu räumen. Sein Überlebenskampf ist mit der geglückten Regierungsbildung jedoch noch nicht überstanden. Denn in wenigen Tagen beginnt Netanjahus Korruptionsprozess.
Benjamin „Benny“ Gantz (60), zunächst Verteidigungsminister, bevor er im November 2021 das Amt des Premierministers übernehmen soll, Blau-Weiß. Schon jetzt darf sich Gantz als „alternierender Premierminister“ bezeichnen. Hinlänglich bekannt ist, dass er zwischen 2011 und 2014 Generalstabschef der israelischen Armee war. Insgesamt diente er 38 Jahre lang als Kommandeur. 1991 war er als Kommandeur beteiligt an der Evakuierung äthiopischer Juden in der „Operation Salomo“, hatte zuvor aber auch schon an der „Operation Moses“ mitgewirkt. 2014 arbeitete er während der Operation „Starker Fels“ in Gaza eng mit Netanjahu zusammen, wie dieser am Sonntag in seiner Rede betonte. Nur wenige wissen indes, dass Gantz studierter Historiker und Politologe ist. Seine Eltern überlebten das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Im Wahlkampf hatte Gantz immer wieder beteuert, nicht mit Netanjahu zu koalieren. Aufgrund der Corona-Krise änderte er seine Meinung. Foto: Benny Gantz, Facebook
Benjamin „Benny“ Gantz (60), zunächst Verteidigungsminister, bevor er im November 2021 das Amt des Premierministers übernehmen soll, Blau-Weiß. Schon jetzt darf sich Gantz als „alternierender Premierminister“ bezeichnen. Hinlänglich bekannt ist, dass er zwischen 2011 und 2014 Generalstabschef der israelischen Armee war. Insgesamt diente er 38 Jahre lang als Kommandeur. 1991 war er als Kommandeur beteiligt an der Evakuierung äthiopischer Juden in der „Operation Salomo“, hatte zuvor aber auch schon an der „Operation Moses“ mitgewirkt. 2014 arbeitete er während der Operation „Starker Fels“ in Gaza eng mit Netanjahu zusammen, wie dieser am Sonntag in seiner Rede betonte. Nur wenige wissen indes, dass Gantz studierter Historiker und Politologe ist. Seine Eltern überlebten das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Im Wahlkampf hatte Gantz immer wieder beteuert, nicht mit Netanjahu zu koalieren. Aufgrund der Corona-Krise änderte er seine Meinung.
Gavriel „Gabi“ Aschkenasi (66), Außenminister, bevor er in anderthalb Jahren voraussichtlich Gantz im Verteidigungsministerium ersetzt, Blau-Weiß. Aschkenasi ist zwar studierter Politologe, hat aber eine militärische Karriere hinter sich, die er in der bekannten Golani-Brigade begann. Er kämpfte im Jom-Kippur-Krieg und dem Ersten Libanonkrieg und war 1976 an der Operation in Entebbe beteiligt. 2007 stieg er zum Generalstabschef der Armee auf und war damit Vorgänger von Gantz in dieser Position. Seit April 2019 sitzt er in der Knesset.. Foto: Knesset-Sprecherin Adina Wallman
Gavriel „Gabi“ Aschkenasi (66), Außenminister, bevor er in anderthalb Jahren voraussichtlich Gantz im Verteidigungsministerium ersetzt, Blau-Weiß. Aschkenasi ist zwar studierter Politologe, hat aber eine militärische Karriere hinter sich, die er in der bekannten Golani-Brigade begann. Er kämpfte im Jom-Kippur-Krieg und dem Ersten Libanonkrieg und war 1976 an der Operation in Entebbe beteiligt. 2007 stieg er zum Generalstabschef der Armee auf und war damit Vorgänger von Gantz in dieser Position. Seit April 2019 sitzt er in der Knesset..
Avraham „Avi“ Nissenkorn (53), Justizminister, Blau-Weiß. Von 2014 bis zu seiner Knesset-Kandidatur 2019 diente der Jurist als Chef des Gewerkschaftsbundes Histadrut. Während der Wahlkämpfe war Nissenkorn als Gewerkschafter ein zentrales Angriffsziel der Kampagnen des rechten, eher wirtschaftsliberalen Blocks. Mit Nissenkorn übernimmt nach jahrelanger rechter Dominanz im Justizministerium wieder ein weiter links stehender Politiker dieses Ressort. Foto: Avi Nissenkorn, Facebook
Avraham „Avi“ Nissenkorn (53), Justizminister, Blau-Weiß. Von 2014 bis zu seiner Knesset-Kandidatur 2019 diente der Jurist als Chef des Gewerkschaftsbundes Histadrut. Während der Wahlkämpfe war Nissenkorn als Gewerkschafter ein zentrales Angriffsziel der Kampagnen des rechten, eher wirtschaftsliberalen Blocks. Mit Nissenkorn übernimmt nach jahrelanger rechter Dominanz im Justizministerium wieder ein weiter links stehender Politiker dieses Ressort.
Israel Katz (64), Finanzminister, Likud. Zuletzt diente Katz als Außen-, davor jahrelang als Verkehrsminister und unter Ariel Scharon schon als Landwirtschaftsminister. 1998 war er erstmals in die Knesset eingezogen. Im Wahlkampf hatte Netanjahu mit seinem Parteifreund Nir Barkat als nächstem Finanzminister geworben. Dieser geht nun jedoch leer aus – zumindest vorerst. Foto: UN Photo/Cia Pak
Israel Katz (64), Finanzminister, Likud. Zuletzt diente Katz als Außen-, davor jahrelang als Verkehrsminister und unter Ariel Scharon schon als Landwirtschaftsminister. 1998 war er erstmals in die Knesset eingezogen. Im Wahlkampf hatte Netanjahu mit seinem Parteifreund Nir Barkat als nächstem Finanzminister geworben. Dieser geht nun jedoch leer aus – zumindest vorerst.
Mirjam „Miri“ Regev (54), Verkehrsministerin, bevor sie Ende 2021 das Amt der Außenministerin übernehmen darf, Likud. Regev war zwischen 2005 und 2007 Pressesprecherin der Armee. Seit 2008 ist sie Mitglied der Knesset und seit 2015 Ministerin für Kultur und Sport. Regev ist für ihre exzentrische und eher undiplomatische Art bekannt. Angesichts Deutschlands Kritik an Israels Politik in Judäa und Samaria empfahl sie Bundeskanzlerin Angela Merkel 2018 kurz vor einem Besuch, sie solle sich „mit den Problemen ihres eigenen Landes beschäftigen“. Regev gilt als sehr enge Vertraute von Premier Netanjahu und seiner Frau Sara.. Foto: Miri Regev, Facebook
Mirjam „Miri“ Regev (54), Verkehrsministerin, bevor sie Ende 2021 das Amt der Außenministerin übernehmen darf, Likud. Regev war zwischen 2005 und 2007 Pressesprecherin der Armee. Seit 2008 ist sie Mitglied der Knesset und seit 2015 Ministerin für Kultur und Sport. Regev ist für ihre exzentrische und eher undiplomatische Art bekannt. Angesichts Deutschlands Kritik an Israels Politik in Judäa und Samaria empfahl sie Bundeskanzlerin Angela Merkel 2018 kurz vor einem Besuch, sie solle sich „mit den Problemen ihres eigenen Landes beschäftigen“. Regev gilt als sehr enge Vertraute von Premier Netanjahu und seiner Frau Sara..
Juli-Joel Edelstein (61), Gesundheitsminister, Likud. Edelstein hat ein Ministerium ergattert, das derzeit zu den begehrtesten zählt. Sowohl Blau-Weiß, als auch das Jamina-Bündnis, das nun nicht Teil der Regierung ist, hatten Ansprüche darauf erhoben. Zuletzt hatte es massive Kritik aus dem blau-weißen Parteienbündnis an Edelsteins Amtsführung als Knesset-Sprecher gegeben. Edelstein ist in der Ukraine geboren. Während einer Studienzeit in Moskau stellte er einen Ausreiseantrag, der jedoch negativ beschieden wurde. Im Geheimen unterrichtete er Hebräisch und war in zionistischen Zirkeln aktiv, bevor er 1984 vom KGB festgenommen wurde und dann drei Jahre in einem Arbeitslager verbrachte. Edelstein zählt damit zu den sogenannten „Gefangenen Zions“. Foto: Knesset
Juli-Joel Edelstein (61), Gesundheitsminister, Likud. Edelstein hat ein Ministerium ergattert, das derzeit zu den begehrtesten zählt. Sowohl Blau-Weiß, als auch das Jamina-Bündnis, das nun nicht Teil der Regierung ist, hatten Ansprüche darauf erhoben. Zuletzt hatte es massive Kritik aus dem blau-weißen Parteienbündnis an Edelsteins Amtsführung als Knesset-Sprecher gegeben. Edelstein ist in der Ukraine geboren. Während einer Studienzeit in Moskau stellte er einen Ausreiseantrag, der jedoch negativ beschieden wurde. Im Geheimen unterrichtete er Hebräisch und war in zionistischen Zirkeln aktiv, bevor er 1984 vom KGB festgenommen wurde und dann drei Jahre in einem Arbeitslager verbrachte. Edelstein zählt damit zu den sogenannten „Gefangenen Zions“.
Amir Ochana (44), Minister für öffentliche Sicherheit, Likud. Ochana diente in der vorigen Regierung als Justizminister und fiel dabei durch seine wiederholten Attacken auf das Justizsystem auf. Medienberichten zufolge war es eines der wichtigsten Anliegen von Blau-Weiß, ihn aus dem Justizressort zu entfernen. Ochana ist der erste homosexuelle Minister in der Geschichte Israels. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Recht und hat an verschiedenen Stellen im Sicherheitsbereich gearbeitet. Seit 2015 sitzt er in der Knesset. Nun ist er für die in Israel so präsente Polizei verantwortlich. Foto: Amir Ohana, Facebook
Amir Ochana (44), Minister für öffentliche Sicherheit, Likud. Ochana diente in der vorigen Regierung als Justizminister und fiel dabei durch seine wiederholten Attacken auf das Justizsystem auf. Medienberichten zufolge war es eines der wichtigsten Anliegen von Blau-Weiß, ihn aus dem Justizressort zu entfernen. Ochana ist der erste homosexuelle Minister in der Geschichte Israels. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Recht und hat an verschiedenen Stellen im Sicherheitsbereich gearbeitet. Seit 2015 sitzt er in der Knesset. Nun ist er für die in Israel so präsente Polizei verantwortlich.
Arje Deri (61), Innenminister, Schass. Deri ist in Marokko geboren. Er diente bereits in der vorhergehenden Regierung als Innenminister, zudem schon einmal unter Jitzchak Schamir in derselben Position. Er ist Mitbegründer der ultra-orthodoxen, sephardischen Schass-Partei. Im Jahr 2000 wurde er zu einer vierjährigen Haftstrafe wegen Korruption verurteilt. Auch in den vergangenen Jahren gab es wieder Betrugsvorwürfe gegen ihn, zu einer Anklage kam es jedoch bislang nicht. Foto: Adi Cohen Zedek (עדי כהן צדק) | CC BY-SA 3.0 Unported
Arje Deri (61), Innenminister, Schass. Deri ist in Marokko geboren. Er diente bereits in der vorhergehenden Regierung als Innenminister, zudem schon einmal unter Jitzchak Schamir in derselben Position. Er ist Mitbegründer der ultra-orthodoxen, sephardischen Schass-Partei. Im Jahr 2000 wurde er zu einer vierjährigen Haftstrafe wegen Korruption verurteilt. Auch in den vergangenen Jahren gab es wieder Betrugsvorwürfe gegen ihn, zu einer Anklage kam es jedoch bislang nicht.
Jechiel „Chili“ Tropper (42), Kulturminister, Blau-Weiß. Der studierte Geisteswissenschaftler hat eine Reihe gesellschaftlicher Aktivitäten aufzuweisen und führte mehrere Organisationen im sozialen Bereich. Er ist Mitbegründer der Partei von Benny Gantz. Im Kulturministerium löst er Miri Regev ab, der Kritiker eine restriktive Kulturpolitik vorwarfen. Foto: Wikipedia
Jechiel „Chili“ Tropper (42), Kulturminister, Blau-Weiß. Der studierte Geisteswissenschaftler hat eine Reihe gesellschaftlicher Aktivitäten aufzuweisen und führte mehrere Organisationen im sozialen Bereich. Er ist Mitbegründer der Partei von Benny Gantz. Im Kulturministerium löst er Miri Regev ab, der Kritiker eine restriktive Kulturpolitik vorwarfen.
Joav Galant (61), Bildungsminister, Likud. Galant war zuletzt Integrationsminister. Er ist studierter Ökonom, hat aber eine jahrzehntelange militärische Karriere als Offizier hinter sich. 2011 schien es, als würde er nächster Armeechef. Doch Betrugsvorwürfe machten ihm einen Strich durch die Rechnung, sodass Benny Gantz diesen Posten besetzte. Galants Vater benannte ihn nach der „Operation Joav“, in der er während des Unabhängigkeitskrieges gekämpft hatte. Foto: המכללה האקדמית ספיר, Wikipedia
Joav Galant (61), Bildungsminister, Likud. Galant war zuletzt Integrationsminister. Er ist studierter Ökonom, hat aber eine jahrzehntelange militärische Karriere als Offizier hinter sich. 2011 schien es, als würde er nächster Armeechef. Doch Betrugsvorwürfe machten ihm einen Strich durch die Rechnung, sodass Benny Gantz diesen Posten besetzte. Galants Vater benannte ihn nach der „Operation Joav“, in der er während des Unabhängigkeitskrieges gekämpft hatte.
Ja’akov Litzman (71), Minister für Bau und Wohnungswesen, Vereinigtes Tora-Judentum. Als Gesundheitsminister fing sich Litzman nicht nur das Coronavirus, sondern auch massive Kritik an seinem Umgang mit der Krise ein. Medienberichten zufolge wies ein chassidischer Rabbiner ihn an, das Ministerium zu wechseln. Litzman wurde 1948 in einem DP-Lager in Deutschland als Sohn polnischer Holocaust-Überlebender geboren. Mit 17 immigrierte er aus Brooklyn nach Israel. Foto: רווח הפקות, Wikipedia
Ja’akov Litzman (71), Minister für Bau und Wohnungswesen, Vereinigtes Tora-Judentum. Als Gesundheitsminister fing sich Litzman nicht nur das Coronavirus, sondern auch massive Kritik an seinem Umgang mit der Krise ein. Medienberichten zufolge wies ein chassidischer Rabbiner ihn an, das Ministerium zu wechseln. Litzman wurde 1948 in einem DP-Lager in Deutschland als Sohn polnischer Holocaust-Überlebender geboren. Mit 17 immigrierte er aus Brooklyn nach Israel.
Amir Peretz (68), Wirtschaftsminister, Arbeitspartei. In Marokko geboren, kam der derzeitige Avoda-Chef im Alter von vier Jahren nach Israel. Im Jom-Kippur-Krieg zog er sich eine schwere Verletzung zu. Zwischen 1983 und 1988 war er Bürgermeister seiner israelischen Heimatstadt Sderot, zwischen 1995 und 2006 Chef des Gewerkschaftsbundes Histadrut. Zweimal verließ Peretz die Avoda. Ab 2006 war er Verteidigungsminister, bevor er 2007 aufgrund eines Untersuchungsberichts zu seinem Handeln im Zweiten Libanonkrieg zurücktrat. Zuletzt hatte Peretz hoch und heilig versprochen, nicht mit Netanjahu zu kooperieren – und sich zur Bekräftigung sogar seinen markanten Schnurrbart abrasiert. Foto: Amir Peretz, Facebook
Amir Peretz (68), Wirtschaftsminister, Arbeitspartei. In Marokko geboren, kam der derzeitige Avoda-Chef im Alter von vier Jahren nach Israel. Im Jom-Kippur-Krieg zog er sich eine schwere Verletzung zu. Zwischen 1983 und 1988 war er Bürgermeister seiner israelischen Heimatstadt Sderot, zwischen 1995 und 2006 Chef des Gewerkschaftsbundes Histadrut. Zweimal verließ Peretz die Avoda. Ab 2006 war er Verteidigungsminister, bevor er 2007 aufgrund eines Untersuchungsberichts zu seinem Handeln im Zweiten Libanonkrieg zurücktrat. Zuletzt hatte Peretz hoch und heilig versprochen, nicht mit Netanjahu zu kooperieren – und sich zur Bekräftigung sogar seinen markanten Schnurrbart abrasiert.
Rafael „Rafi“ Peretz (64), Jerusalem-Minister, Jüdisches Haus. Der Vater von zwölf Kindern war als Oberrabbiner in der Armee tätig. 2019 wurde er Bildungsminister und sorgte als solcher mit verschiedenen Aussagen für Aufregung. So beschrieb er etwa interreligiöse Ehen als einen „zweiten Holocaust“. Dass Peretz weiter als Minister dienen kann, ist nur möglich, weil er sich von seinen Kollegen aus dem Jamina-Bündnis getrennt hat, die ab jetzt zur Opposition gehören. Foto: רפי פרץ, Twitter
Rafael „Rafi“ Peretz (64), Jerusalem-Minister, Jüdisches Haus. Der Vater von zwölf Kindern war als Oberrabbiner in der Armee tätig. 2019 wurde er Bildungsminister und sorgte als solcher mit verschiedenen Aussagen für Aufregung. So beschrieb er etwa interreligiöse Ehen als einen „zweiten Holocaust“. Dass Peretz weiter als Minister dienen kann, ist nur möglich, weil er sich von seinen Kollegen aus dem Jamina-Bündnis getrennt hat, die ab jetzt zur Opposition gehören.
Pnina Tamano-Schata (38), Einwanderungsministerin, Blau-Weiß. Tamano-Schata ist das erste Regierungsmitglied in der israelischen Geschichte, das in Äthiopien geboren ist. Mit drei Jahren kam sie durch die international beachtete „Operation Moses“ nach Israel, wo sie sich als Aktivistin immer wieder für die äthiopischen Juden einsetzte. Tamano-Schata hat Recht studiert und als Journalistin gearbeitet. Mit 31 zog sie erstmals für „Jesch Atid“ in die Knesset ein. Als sich ihr Parteichef Jair Lapid jüngst von Blau-Weiß trennte, lief sie zu Benny Gantz über. Foto: פינה תמנו-שטה, Facebook
Pnina Tamano-Schata (38), Einwanderungsministerin, Blau-Weiß. Tamano-Schata ist das erste Regierungsmitglied in der israelischen Geschichte, das in Äthiopien geboren ist. Mit drei Jahren kam sie durch die international beachtete „Operation Moses“ nach Israel, wo sie sich als Aktivistin immer wieder für die äthiopischen Juden einsetzte. Tamano-Schata hat Recht studiert und als Journalistin gearbeitet. Mit 31 zog sie erstmals für „Jesch Atid“ in die Knesset ein. Als sich ihr Parteichef Jair Lapid jüngst von Blau-Weiß trennte, lief sie zu Benny Gantz über.
Omer Jankelevitsch (41), Diasporaministerin, Blau-Weiß. Israelische Medien beschreiben Jankelevitsch als erste ultra-orthodoxe Frau, die einer israelischen Regierung angehört. Gleichwohl kann sie kaum als klassische Vertreterin der haredischen Gemeinschaft gelten. Neben der Absolvierung eines rabbinischen Seminars studierte sie Recht und arbeitete als Anwältin und Rechtsassistentin am Gericht. Im April 2019 zog sie in die Knesset ein. Foto: נעם דאהן, Wikipedia
Omer Jankelevitsch (41), Diasporaministerin, Blau-Weiß. Israelische Medien beschreiben Jankelevitsch als erste ultra-orthodoxe Frau, die einer israelischen Regierung angehört. Gleichwohl kann sie kaum als klassische Vertreterin der haredischen Gemeinschaft gelten. Neben der Absolvierung eines rabbinischen Seminars studierte sie Recht und arbeitete als Anwältin und Rechtsassistentin am Gericht. Im April 2019 zog sie in die Knesset ein.
Weitere Minister sind (von oben links nach unten rechts): Zippi Hotoveli (Siedlungsministerin, Likud), Juval Steinitz (Energieminister, Likud), Zachi Hanegbi (Minister ohne Ressort, Likud), Eli Cohen (Geheimdienstminister, Blau-Weiß), Gila Gamliel (Umweltministerin, Likud), Se’ev Elkin (Hochschulminister, Likud), Ofir Akunis (designiert: Minister für regionale Kooperation, Likud), Orli Levi-Abekassis (Ministerin für Stärkung der Gemeinschaften, Gescher), Itzik Schmuli (Wohlfahrtsminister, Arbeitspartei), David Amsalem (Minister für Beziehungen zur Knesset, Likud), Orit Farkasch-Hacohen (Strategieministerin, Blau-Weiß), Alon Schuster (Landwirtschaftsminister, Blau-Weiß), Assaf Samir (Tourismusminister, Blau-Weiß), Joas Hendel (Kommunikationsminister, Derech Eretz), Jischar Schai (Wissenschaftsminister, Blau-Weiß), Michael Biton (zweiter Minister im Verteidigungsministerium, Blau-Weiß), Meirav Cohen (Ministerin für soziale Gerechtigkeit, Blau-Weiß), Ja’akov Avitan (Religionsminister, Schass). Foto: Knesset / Wikipedia
Weitere Minister sind (von oben links nach unten rechts): Zippi Hotoveli (Siedlungsministerin, Likud), Juval Steinitz (Energieminister, Likud), Zachi Hanegbi (Minister ohne Ressort, Likud), Eli Cohen (Geheimdienstminister, Blau-Weiß), Gila Gamliel (Umweltministerin, Likud), Se’ev Elkin (Hochschulminister, Likud), Ofir Akunis (designiert: Minister für regionale Kooperation, Likud), Orli Levi-Abekassis (Ministerin für Stärkung der Gemeinschaften, Gescher), Itzik Schmuli (Wohlfahrtsminister, Arbeitspartei), David Amsalem (Minister für Beziehungen zur Knesset, Likud), Orit Farkasch-Hacohen (Strategieministerin, Blau-Weiß), Alon Schuster (Landwirtschaftsminister, Blau-Weiß), Assaf Samir (Tourismusminister, Blau-Weiß), Joas Hendel (Kommunikationsminister, Derech Eretz), Jischar Schai (Wissenschaftsminister, Blau-Weiß), Michael Biton (zweiter Minister im Verteidigungsministerium, Blau-Weiß), Meirav Cohen (Ministerin für soziale Gerechtigkeit, Blau-Weiß), Ja’akov Avitan (Religionsminister, Schass).

Von: Sandro Serafin

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